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Eine Million Kinder in Bangladesch sind von Unterernährung bedroht

Nach der Flut versorgte NETZ 35.000 Kinder mit Nahrung – die Hilfe geht weiter

Seit Ende Juli leistet die auf Bangladesch spezialisierte Organisation NETZ umfangreiche Hilfe in den Katastrophengebieten des südasiatischen Landes. Im Juli und August 2004 stand in Bangladesch eine Fläche unter Wasser, die der Größe der Schweiz entspricht. 747 Menschen starben. Hunderttausende mussten wochenlang auf höher gelegenen Plätzen und Deichen ausharren. Die Wassermassen rissen 895.000 Häuser fort, weitere drei Millionen sind erheblich beschädigt. 650.000 Hektar Reis hat die Flut vernichtet.

Die Hilfe von NETZ - Der Projekt-Koordinator von NETZ, Peter Dietzel, berichtet: „Bisher konnten wir 11.596 Familien mit 35.000 Kindern mit Nahrungsmitteln und Wasserreinigungs-Tabletten versorgen. Unsere Helfer brachten die Not-Rationen mit Booten in entlegene Gebiete, in denen die Menschen tagelang ohne Nahrung ausharrten. Die einheimischen Partner von NETZ sind mit der geografischen Situation sehr gut vertraut. Sie verfügen über eine effektive Infrastruktur für den Transport und kennen die bedürftigsten Familien. So konnten wir ausschließen, dass lokale Macht-Eliten Einfluss nehmen auf die Verteilung der Hilfsgüter“. Besonders Kinder, schwangere und stillende Mütter und die Familien der Tagelöhner erhielten die Not-Rationen. Peter Dietzel: „Die Menschen in den Dörfern sind sehr dankbar für die Hilfe aus Deutschland.“

Medizinische Hilfe - Medizinische Nothilfe unterstützte NETZ im Norden des Landes: Drei Ärzte-Teams besuchten die Dörfer und behandelten mehr als 10.000 Menschen, die durch verschmutztes Wasser erkrankt waren. Zugleich leisteten sie Aufklärung über hygienisches Verhalten. Die Ausbreitung von Durchfall-Epidemien und Typhus konnte dadurch verhindert werden.

Wiederaufbau - Seit Rückgang des Wassers ist die Knappheit an Saatgut für die Landwirte ein ernsthaftes Problem. NETZ unterstützt deshalb die Verteilung von Saatgut und Setzlingen für Winter-Gemüse. Zudem erhalten Landlose Arbeit beim Wiederaufbau von zwei Schulen. 350 der ärmsten Familien, die alles verloren haben, erhalten Baumaterial für eine neue Hütte.

Langfristige Schäden vermindern - Um zu überleben, müssen viele Familien Kredite bei lokalen Geldverleihern aufnehmen – zu Zinssätzen von 120 Prozent. Da die Erwerbslosigkeit nach der Flut sehr hoch ist, verarmen die Familien. „Besonders verheerend sind die Auswirkungen auf Menschen, die bereits chronisch unterernährt sind“, betont Peter Dietzel. „Immerhin sind das etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass jetzt eine Million Kinder akut von Unterernährung mit bleibenden Schäden bedroht sind.“ Bis zur nächsten Reis-Ernte, Anfang Dezember, sind diese Familien auf Hilfe angewiesen. Im nördlichen Distrikt Gaibandha, der zu den Armutsregionen Bangladeschs gehört, versorgt NETZ mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes deshalb weitere 5.000 Familien mit 15.000 Kindern mit Nahrungsmitteln. Sie erhalten eine Monatsration Reis, Linsen, Öl und Salz.

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