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Außenminister Joschka Fischer besucht Bangladesch

NETZ kritisiert dramatische Zunahme der Menschenrechtsverletzungen

Außenminister Joschka Fischer wird am 16. und 17. Juli im Rahmen seiner Asienreise in Bangladesch Station machen. Die Organisation NETZ erwartet, dass er dort die dramatische Zunahme von Menschenrechtsverletzungen deutlich zur Sprache bringt. NETZ, das auf die Zusammenarbeit mit Bangladesch spezialisiert ist, weist darauf hin, dass in dem südasiatischen Land in den vergangenen sechs Monaten 287 Menschen aus politischen Gründen ermordet wurden. 52 Personen starben in Polizeigewahrsam. Drei Journalisten fielen im ersten Halbjahr 2004 Attentaten zum Opfer, 66 wurden verletzt und 195 weitere wurden aufgrund ihrer Berichterstattung über politische Gewalt und Korruption schikaniert. In allen Bereichen ist eine deutliche Zunahme im Vergleich zum ersten Halbjahr 2003 zu verzeichnen. NETZ bezieht seine Informationen von Menschenrechtsorganisationen in Bangladesch, deren Arbeit die in Wetzlar ansässige Organisation unterstützt.

Nach Erfahrungen von NETZ stellt die Menschenrechtslage auf dem Land inzwischen eines der größten Probleme dar und ist eine wesentliche Ursache für Verarmungsprozesse. Vor allem Frauen, Landlose und Kleinbauern sind Leidtragende direkter und indirekter Gewalt. Durch Landbetrug, Mitgift, Polygamie und nicht legal vollzogene Scheidungen werden jedes Jahr tausende Familien in Armut gerissen. Aus diesem Grund unterstützt die deutsche Entwicklungsorganisation NETZ den Aufbau von Menschenrechts-Komitees auf Dorfebene: Geschulte Dorfmitglieder setzen sich für die Einhaltung des Rechts und für den Schutz der Schwächeren ein. Allein im vergangenen Jahr haben 7.478 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Menschenrechts-Komitees mitgearbeitet und Trainings erhalten. Beteiligt sind u.a. Rechtsanwälte, Gemeinderats-Mitglieder, Lehrerinnen und Lehrer. Es werden sowohl konkrete Fälle gelöst als auch Bewusstseinsarbeit geleistet, um weiteren Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen. Die Menschenrechtsarbeit von NETZ wird vom Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert.

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