Aus Solidarität mit den hungernden Menschen
Fasten für Bangladesch
Mit einem Fastentag macht das Bangladesch-Hilfswerk NETZ am 26. März auf den Hunger in dem südasiatischen Land aufmerksam. „Durch die internationale Nahrungsmittelkrise ist die Zahl der Hungernden allein in Bangladesch um 7,5 Millionen gestiegen“, sagt Peter Dietzel, der Koordinator von NETZ, „das sind mehr Menschen als in Hessen leben.“ Er verdeutlicht: „Die bengalischen Kinder hungern nicht auf dem Domplatz oder dem Kurfürstendamm. Doch sie sind unsere Mitmenschen.“ Alle Mitarbeiter der gemeinnützigen Organisation in Wetzlar und Dhaka sowie viele ehrenamtlich Aktive von Krefeld bis Leipzig verzichten an dem Tag auf mindestens eine Mahlzeit. Das Geld, das sie dadurch nicht ausgeben, spenden sie für das Projekt „Ein Leben lang genug Reis": Familien, die beständig unter Hunger leiden, erhalten ein Startkapital und Schulungen, sodass sie dauerhaft eigenes Einkommen erzielen. „Jeder kann mitmachen“, wirbt Peter Dietzel „ganz gleich, ob man eine Mahlzeit ausfallen lässt oder den ganzen Tag auf das Essen verzichtet.“
Der Fastentag ist bewusst gewählt, denn am 26. März 1971 proklamierte Bangladesch seine Unabhängigkeit. Für die Menschen des Landes symbolisiert der Tag ihre Sehnsucht nach einem Leben in Würde. „Bangladesch hat seither viel erreicht“, sagt Peter Dietzel, der sich seit 30 Jahren für die Ärmsten in Bangladesch einsetzt, „doch jetzt müssen wieder 35 Millionen Menschen mit einer kärglichen Portion Reis leben.“ Und er stellt fest: „Die Befreiung aller Menschen vom Hunger droht durch die internationale Krise in die Ferne zu rücken. Die Herausforderung ist dringlicher denn je.“ Weitere Informationen: www.bangladesch.org/aktuell
Fotos
- Masura und ihr Sohn Idris leben von einer Portion Reis am Tag.
- Rabeya aus Rangpur: "Wir wollen, dass diese Qual aufhört. Wir wollen nicht mehr jede Nacht wachliegen und uns den Kopf zermartern, was wir am nächsten Tag unseren Kindern zum Essen geben".
- Kajoli hat durch das Projekt "Ein Leben lang genug Reis" eine Kuh als Startkapital erhalten. Sie berichtet: "Jetzt werden meine Kinder jeden Tag satt".
- Peter Dietzel im Gespräch mit Teilnehmerinnen am Projekt "Ein Leben lang genug Reis".