Auf ARTE am 5. Mai 2009 um 21 Uhr
Eisenfresser - Ein Film von Shaheen Dill-Riaz
Mit bloßen Händen zerlegen die „Eisenfresser“ riesige Frachtschiffe am Sandstrand von Bangladesch – einer der größten Abwrackzonen der Welt. Arbeitslosigkeit und Hunger treiben die Männer jedes Jahr aus dem Norden an die Küste. Tausende riskieren ihr Leben, um die ausrangierten Tanker und Luxus-Liner zu verschrotten. Mit seiner Kamera begleitet Shaheen Dill-Riaz die Arbeiter in Schlick und Schiffswracks. Kommentare braucht er nicht. Und doch beleuchtet er schonungslos die verhängnisvolle Allianz der lokalen Machtstrukturen mit den Mechanismen des globalen Marktes. „Es ist die unglaubliche Nähe zu den Arbeitern, die den besonderen Blick des Films ausmacht“, begründet das Festival „New Berlin Film Award“ die Auszeichnung des Werkes als besten Dokumentarfilm 2008.
Wie alle Protagonisten des Films träumt Riazur davon, der Abwrack-Zone für immer den Rücken zu kehren. Deshalb floss das Honorar für die Dreharbeiten an das Bangladesch-Hilfswerk NETZ: In ihren Heimatdörfern haben die Arbeiter Kühe und Ziegen erhalten, um eigenes Einkommen zu erwirtschaften. Riazur und seine Kollegen müssen nun nie wieder Eisen fressen. Detaillierte Informationen zum Film, der Abwrack-Zone und dem Selbsthilfe-Projekt der Protagonisten: www.bangladesch.org/eisenfresser
Fotos:
- Seilträger im Dokumentarfilm „Eisenfresser“
- Riazur erhält sein Film-Honorar: zwei Kühe und ein Schaf.