Wo die Muse auf vieler Leut' Schultern sitzt
Für einen wie mich, der aus einer Welt angeflogen kam, in der viel über Fortschritt geredet wird, weil man die Hoffnung verloren hat, wirkliche Fortschritte zu machen, stellen die Menschen Gaibandhas eine große und schöne Herausforderung dar.
Selbst der Unscheinbarste hier ist von kobita, von Poesie, besessen. Hier gibt es keine Gebärde, die umsonst wäre, keine Gebärde, die nicht einen überlegten Sinn hat.
Wie ein kleines Mädchen groß wird und zur Frau heranwächst, werden sie zu Menschen, deren Einfühlungsvermögen und Auffassungsgabe mich tief berühren.
Einen hab' ich getroffen, den zog es einmal in die Hauptstadt Dhaka, "um die zu sehen, die sich getäuscht haben."
Er spürte instinktiv, dass ich niedergeschlagen war. Jetzt in Ruhe einen Kaffee in Dhaka trinken, das wär' fein, dachte ich.
Er bewegte seinen ganzen Körper um sich mir verständlich zu machen und sagte:
Und dabei wollte ich doch nur einen Kaffee trinken, dachte ich, der aus einer Welt angeflogen kam, in der viel geredet wird...
Es sind seine eigenen Worte, ich gebe sie nur wieder, und zwar nicht so wie er sie mir gesagt hat, sondern wie ich sie wahrgenommen habe.
Ich erinnerte mich plötzlich an den Morgen, da war mein Blick noch so verloren und mein Inneres so regungslos, dass jene, denen ich begegnet bin, mich vielleicht nicht gesehen haben.
Nun war ich wieder in der Welt, in Gaibandha. "Es ist nichts, ich bin hier, ich bin immer hier", sagte ich mir. Und lächelte.