Es geht los ...
Am Sonntag, den 21. Oktober geht es los. Über London, wo ich noch einige Tage verbringen werde, fliege ich nach Dhaka. Ein wenig nervös bin ich schon, aber auch gespannt, meine eigenen Erfahrungen mit Bangladesch zu machen.
Bei allen, die in Bangladesch gearbeitet haben und uns Freiwillige im Vorbereitungsseminar an ihren Erfahrungen teilhaben ließen, ist eine Faszination für das Land und die Anteilnahme am Schicksal seiner Bewohner offensichtlich. Dies erscheint mir bemerkenswert, weil auch vom Leben in extremer Armut berichtet wurde, von Menschenrechtsverletzungen, Hunger und mangelnder Bildung. Auch das Entbehren westlichen Lebensstandards scheint der Faszination Bangladesch keinen Abbruch getan zu haben. Und auch ich habe mich von den Geschichten über Kakerlaken, kalte Duschen, Hitze, Krankheiten und dem Gefühl, stets von neugierigen Augen beobachtet zu werden, nicht abschrecken lassen. Denn die Rede war auch von der enormen Energie, dem Durchhaltewillen und Mut zur Veränderung extrem armer Menschen - obwohl deren Lebensumstände für sie häufig Anlass zur Verzweiflung sein muss.
Am 3. November lande ich in Dhaka. Ein ehemaliger NETZ-Freiwilliger, der jetzt in Bangladesch arbeitet, holt mich nachts gegen drei Uhr am Flughafen ZIA ab. Die Temperaturen sind soweit okay. Der Lärm und die vielen Menschen machen mir schon ein wenig zu schaffen. Ansonsten ist mitunter schon das Überqueren der Straße eine Herausforderung. NETZ hat nach unseren Interessen ein kleines Programm zusammengestellt. Wir sprechen beispielsweise mit der Chefredakteurin des "Probe Magazines" oder besuchen das Goethe Institut.
Auffallend ist, dass wir hier sehr interessante Leute kennen lernen, wie einen Dokumentarfilmer - und das als "kleiner NETZ-Volunteer". In dieser Woche werden wir alle gemeinsam auch erstmals zu meiner Partner-NGO Ain o Shalish Kendra gehen, die sich für Menschenrechte einsetzt. Ich bin sehr gespannt.