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Das erste Team-Treffen

Nachdem ich am ersten Arbeitstag allen Mitarbeitern meiner Partnerorganisation Sabalamby Unnayan Samity (SUS) in dem Büro in Netrakona vorgestellt wurde, ging es am nächsten Tag nach Durgapur. Im kommenden Jahr werde ich in dieser Region im Projekt „Ein Leben lang genug Reis“ mitarbeiten. Das anstehende Team-Treffen war also eine gute Gelegenheit, die Mitarbeiter im Büro vor Ort kennen zu lernen.

Um 8 Uhr morgens geht es los. Die Fahrt dauert wegen der schlechten Straßenverhältnisse zwei Stunden. Während der Fahrt erkenne ich aber auch andere Gründe, die die Fahrt verlängern: die schmale Straße auf dem Damm und die Kühe und Ziegen auf der Straße. Der Damm ist nicht gerade breit und so kann nur eine Fläche von circa eineinhalb Autospuren geteert werden, wodurch bei Gegenverkehr das Tempo gedrosselt werden muss. Links und rechts von dem Damm erstreckt sich eine „Seenlandschaft“ beziehungsweise wird hier großflächig Reis angebaut. Für die Tiere gibt es also nur die Möglichkeit am Straßenrand zu grasen. Zum Ausruhen und Verdauen werden dann die Straßen benutzt. Der Fahrer muss also ständig runter vom Gas und fährt nach den Überholmanövern immer extra schnell, um die verlorene Zeit aufzuholen. Bei der Ankunft in Durgapur dreht sich bei mir alles. Erst später erfahre ich, dass wir nicht den direkten Weg gefahren sind, da auf diesem eine Brücke kaputt ist. Auch die Brücken auf unserem Weg waren immer zum Luft anhalten. Da klaffte das ein oder andere Mal auch einfach mal ein riesiges Loch zwischen den Platten. Der Ausdruck „um Haaresbreite“ bekommt hier eine ganz neue Definition.

Nach unserer Ankunft gibt es leckeren Tee mit Milch und ein wenig Gebäck. Danach geht dann das Team-Treffen los. Jeder Mitarbeiter stellt sich vor, so auch ich. Mit meinen kleinen Bengalisch-Wortschatz kann ich erzählen, wie ich heiße, wo ich herkomme und dass ich für ein Jahr bei SUS im Projekt „Ein Leben lang genug Reis“ arbeiten werde. Das Treffen wird in Bengalisch abgehalten und somit verstehe ich den Kontext nicht. Aber dadurch kann ich mein Gehör etwas schulen. Immer mal wieder schnappe ich auch ein paar Wörter auf oder kann welche in meinem Wörterbuch nachschlagen. Nach einer Weile werde ich dann aus dem Treffen raus geholt und in ein anderes Bürogebäude geführt. Hier wird ein anderes Projekt betreut. Außerdem hat gerade ein Training für die Vorsitzenden der Frauengruppen statt gefunden mit denen SUS arbeitet. Das Thema war Krankheiten von Tieren. Hier wurden sie über mögliche Krankheiten von den Nutztieren aufgeklärt und wie diese behandelt werden können. Die Vorsitzenden bekommen sogar eine Schulung wie man Tiere impft. So können sie sich auch etwas Geld dazu verdienen.

Der Aufenthalt in Durgapur endete mit einem sehr leckeren Mittagessen bestehend aus Hühnchen in scharfer Soße, Gemüse mit Shrimps und natürlich Reis. Die Rückfahrt ist wieder genauso strapazierend wie die Hinfahrt. Allerdings wird man mit der schönen Landschaft entschädigt. Auf der einen Seite sieht man weite saftig grüne Reisfelder und auf der anderen die Ausläufer des Himalayas, denn Durgapur liegt an der Grenze zu Indien.

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