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"Danke", das sagt man nicht!

"Dhonobad", das soviel wie "Danke" heißt, wird in Bangladesch nur selten genutzt. Wenn man es so oft wie im Deutschen gebraucht, sind die Bengalen beleidigt, weil für sie das Wort dann an Bedeutung verliert. Das gab mir zu denken. Ich will automatisch "Danke" sagen, wenn mir jemand etwas bringt, einen Tee macht oder sonst was. Also habe ich mich nach einem Ersatzwort umgesehen. "Thik ache" heisst so viel wie "OK". Das hatte ich mir dann auch angeeignet, aber wurde immer noch dumm angeguckt, wenn ich es als "Danke" benutzte. Kommt auch ein bisschen blöd, wenn man zu jemandem, der einen Tee bringt, sagt "OK". Der weiß schon selbst, dass der Tee in Ordnung ist, und beim Bringen nicht runterfiel. Also suchte ich weiter. Warum benutzten wir in Deutschland eigentlich für jeden Kleinkram "Danke"? Verliert dieses "Danke" dadurch an Bedeutung? Für mich keineswegs. Aber trotzdem halte ich es im Hinterkopf, um mal darauf zu achten, ob es nicht vielleicht doch der Fall ist. Nun hat es mich aber immer noch aufgeregt, dass ich "Danke" hier nicht benutzen kann. Nachdem ich an diesen Punkt gekommen war, stellte ich fest, dass ich an der falschen Stelle gesucht hatte. Blicke sagen mehr als Worte. Also nochmals von Vorne! Wenn ich also nicht "Danke" sagen kann, dann zeige ich meine Dankbarkeit einfach durch Gestik. Super! Das klappt. Ein kleines Lächeln hier, ein kurzer Blick da, die kleine Kopfbewegung beim Entgegennehmen des Tees. All das wird wahrgenommen und erwidert. Jetzt bin ich zufrieden.

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