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Ausflug auf die Tempel-Insel

Nach Weihnachten machte sich unsere Freiwilligengruppe in den Süden Bangladeschs auf, um in der Nähe von Cox's Bazar Silvester zu feiern. Danach beschlossen Maike und ich, noch zwei Tage in Cox's Bazar zu verbringen, während die anderen noch weiter in den Süden nach St. Martins Island zogen. Am schönsten und interessantesten war unser Tagesausflug nach Maheshkhali, eine Insel, etwas vorgelagert von Cox's Bazar.

Morgens brachen wir auf und fuhren mit der Rickscha in die Nähe eines kleinen Hafens. Ein schmaler Weg führte uns schließlich zum Anlegepunkt und nachdem wir einen sehr langen Steg entlanggegangen und über zwei weitere Boote geklettert waren, konnten wir in einem "Schnellboot" (klein, weiß, mit Motor ausgestattet) Platz nehmen. Wir warteten noch einige Minuten auf weitere Passagiere, damit sich die Überfahrt auch lohnte und dann begann auch schon die 15-minütige Fahrt vorbei an Fischerbooten, Märkten und Reisfeldern. Auf der anderen Seite angekommen, führte uns ein gerader Weg durch einen Mangrovenwald direkt zu einer kleinen Stadt oder vielmehr zu einem großen Dorf. Wir erkundeten die kleinen Gassen, die so gar nicht an Cox's Bazar mit seinen Hotelbauten erinnerten, sondern eher an die Dörfer die wir aus den Norden Bangladeschs kannten.

Nach einem kleinen Straßen-Snack und Geplauder mit dem Laden-Besitzer, besichtigen wir eine buddhistische Pagode. Das Gelände war relativ groß. In der Mitte stand eine geräumige, nach allen Seiten offene Halle. Links davon befand sich eine vergoldete Stupa, rechts am Rand des Geländes wuchs der im Buddhismus heilige Bodhi-Baum. In kleineren Andachtsräumen standen verschiedene Buddha-Statuen. Es war ruhig, nur zwei Kinder in weinroten Mönchsgewändern holten Wasser an einer Pumpe. Interessant waren auch die ganzen Schilder, verfasst in der Sprache der Rakhine, die zu den burmesischen Sprachen zählt. Die Rakhine, auch Arakanese genannt, sind eine indigene Minderheit in Bangladesch, die im Süden des Landes leben und dem Theravada-Buddhismus angehören.

Danach machten Maike und ich uns auf den Weg zum Adinath-Tempel, welcher dem Hindu-Gott Shiva geweiht ist. Dieser ist besonders in Bangladesch bekannt, da einmal im Jahr tausende Hindus zu einem jährlich stattfindenden Fest herkommen. Gleich neben dem Tempel befindet sich auch eine weitere buddhistische Pagode. Insgesamt ist der buddhistische und hinduistische Einfluss auf Maheshkhali stark zu sehen, obwohl auch der Gesang des Muezzin regelmäßig über die Felder und durch die Straßen zu hören ist. Der Adinath-Tempel befindet sich auf dem Mainak-Berg, von dem man die Küste und die Mangrovenwälder überblicken kann. Auch der Blick ins Inselinnere war wunderschön, da es mit grünen Bergen und Hügeln übersät ist. Gerne wären wir einmal um den Berg gegangen, um in der tiefer sinkenden Nachmittagssonne den Ausblick zu genießen, leider fuhr jedoch das letzte Boot um sechs Uhr abends zurück zum Festland.

So machten wir uns wieder auf den Weg zum Anlegesteg und ergatterten auch gleich einen Platz in einem Boot. Diese wurde von einem sehr souverän und respektvoll dreinblickenden Jungen gelenkt, der wohl nicht älter als 13 Jahre gewesen sein dürfte. An der anderen Seite angekommen, legten wir diesmal an einem anderen Steg an, wo sich noch viele weitere Boote drängten, denn es war nur noch eine halbe Stunde Zeit, um auf die jeweils andere Seite zu gelangen. So mussten noch ein weiteres Schnellboot und einige kleinere Holzboote an Land kommen. Während es bei den Bangladeschis einfach aussah und sehr schnell ging, hatten Maike und ich einige Probleme, auf den wackeligen Booten das Gleichgewicht zu halten. Ins Wasser fiel aber keine von uns und so traten wir den Heimweg an.

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