Schwere Überschwemmungen im östlichen Bangladesch
Die jüngsten Überschwemmungen haben über eine Millionen Menschen in 11 Distrikten des Landes eingeschlossen, womit die Gesamtzahl der betroffenen Personen bei über 5 Millionen liegt. Die Überschwemmungen, die vor allem den östlichen Teil Bangladeschs betreffen, sind wahrscheinlich die schwersten seit Jahrzenten. 18 Menschen starben in Folge der Überschwemmungen. Die Überschwemmungen erfolgen aufgrund sehr starker Regenfälle. Auch Indien hat infolgedessen viel Wasser in die Flusssysteme Bangladeschs geleitet.
Die bangladeschischen Behörden haben Notunterkünfte für Menschen und Vieh geöffnet. Nach Angaben des Ministeriums für Fischerei und Viehzucht haben die Überschwemmungen jedoch erhebliche Schäden in der Fischerei und Viehzucht verursacht. Das Ministerium für Katastrophenmanagement und Katastrophenhilfe hat Reis, medizinische Notversorgung und Lebensmittelpakete als Hilfsgüter bereitgestellt. Die Verteilung von Hilfsgütern läuft auf allen Ebenen, einschließlich staatlicher und privater Initiativen. Die Armee, die Marine, die Feuerwehr und der Zivilschutz, medizinische Teams und Freiwillige arbeiten zusammen.
Monirul Islam, ein Fischereibesitzer aus dem Dorf Boroshalghar, sagte: „Das Hochwasser hat alle Fischereien in unserem Dorf weggespült. Ich habe viele Fische in den Fluten verloren. Subrata Goshawmi, Upazila-Fischereibeauftragter von Debidwer, sagte: „Bereits über 500 Teiche und Fischereien auf einer Fläche von 2.500 Hektar wurden überflutet.“
In dem besonders stark betroffenen Distrikt Feni wurden Feldkrankenhäuser eingerichtet, um die medizinische Versorgung sicherzustellen. Ärzte der Armee und des zivilen Chirurgenbüros des Bezirks sind aktiv daran beteiligt. Darüber hinaus wurden lokale Kliniken, Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen angewiesen, die notwendige Versorgung der Flutopfer sicherzustellen.
Mit dem Rückzug des Hochwassers steigt das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten. Die Übergangsregierung forderte daher alle Betroffenen auf, wachsam zu bleiben und die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Der Chefberater der Interimsregierung, Professor Muhammad Yunus, erklärte heute, dass alle notwendigen Schritte unternommen wurden, um die Normalität in den von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen Bangladeschs wiederherzustellen. In einer Fernsehansprache betonte Professor Yunus die Bedeutung der nationalen und regionalen Zusammenarbeit, um solche Krisen in Zukunft zu bewältigen.
„Wir sind eine Familie. Wir haben ein Ziel“, erklärte Prof. Yunus. „Wir haben uns verpflichtet, die Hoffnungen unserer Jugend zu erfüllen, und wir sind bereit, diese Herausforderung anzunehmen“. Er rief die Nation dazu auf, diese Bemühungen von ganzem Herzen zu unterstützen, und betonte, dass man sich auf langfristige Lösungen konzentrieren müsse, anstatt sofortige Lösungen zu suchen oder auf Selbstjustiz zurückzugreifen – ein Kommentar, der auch die besondere Herausforderung der Naturkatastrophe im aktuellen politischen Übergang zeigt.
Auch prominente Bürger, darunter Akademiker*innen, Schriftsteller*innen, Journalist*innen und Rechtsaktivist*innen, haben die Regierung und die Bevölkerung von Bangladesch aufgerufen, sich zusammenzuschließen und gemeinsam die Opfer der jüngsten verheerenden Überschwemmungen zu unterstützen.
In einer gestern an die Medien herausgegebenen Erklärung forderten sie die Zivilgesellschaft, insbesondere soziale, kulturelle und zivilgesellschaftliche Organisationen, auf, eine aktivere Rolle bei der Bereitstellung koordinierter Hilfe für die Betroffenen zu übernehmen.
Die Unterzeichner lobten die studentische Antidiskriminierungsbewegung für ihre Bemühungen um Crowdfunding und die Verteilung verschiedener Hilfsgüter an die von den Überschwemmungen betroffenen Menschen. Sie stellten fest, dass die überwältigende Reaktion der Öffentlichkeit mit Geld- und Sachspenden das tiefe Mitgefühl und das Engagement der Bürger Bangladeschs zeigt, die Bedürftigen in schwierigen Zeiten zu unterstützen.
Die Erklärung enthielt eine Sieben-Punkte-Empfehlung, in der hervorgehoben wurde, wie wichtig es ist, die Menschen zu ermutigen, den Flutopfern je nach ihren Möglichkeiten zu helfen, indem sie schnell lebenswichtige Güter wie Trockennahrung, Trinkwasser, Kleidung, Notfallmedizin und Bargeld sammeln und an nahe gelegene Hilfszentren liefern.
Außerdem wurde eine bessere Koordinierung mit lokalen Organisationen und Behörden gefordert, da eine koordinierte Lieferung von Hilfsgütern die Kosten senken und die Effizienz der Hilfsverteilung erhöhen könnte.
Die Unterzeichner*innen drängten darauf, die Hilfe vorrangig in abgelegene und schwer zugängliche Gebiete zu leiten und dabei Randgruppen wie Frauen, Kinder, ältere Menschen, Behinderte, Dalits, indigene Völker und das dritte Geschlecht besonders zu berücksichtigen.
Sie betonten auch die Notwendigkeit, Menschenrechtsverletzungen zu überwachen, einschließlich möglicher sexueller Belästigung während der Katastrophe, und empfahlen die Zusammenarbeit mit Strafverfolgungs- und Menschenrechtsorganisationen, um diese Probleme anzugehen.
Der Bericht erfolgte auf Grundlage von Zeitungsberichten in The Daily Star und Informationen vor Ort.