Hunderttausende Menschen suchen Schutz vor Zyklon Remal
Mehr als 800.000 Menschen wurden vor dem Zyklon Remal in 16 Küstenbezirken Bangladeschs evakuiert. Der Zyklon verursachte schon am Vorabend im Südwesten des Landes heftige Regenfälle und Flutwellen von bis zu drei Metern Höhe. Nach Angaben der Behörden erreichte die Windgeschwindigkeit an der Küste bis Mitternacht 130 km/h.
Der Orkan traf die Küste in den NETZ-Projektregionen im Südwesten Bangladeschs. Die Familien in den Projekten und die freiwilligen Katastrophenhelfer*innen sind schon seit Tagen unermüdlich im Einsatz. Gefahrensignale müssen gehisst werden, die Familienmitglieder, besonders Kinder und alte Menschen, und die Tiere in Sicherheit gebracht werden. Noch zuvor werden Dämme mit Sandsäcken verstärkt und Familien binden ihre Häuser wortwörtlich fest: mit Seilen über die Dächer an Bäume. Die NETZ-Partnerorganisationen vor Ort koordinieren Hilfslieferungen und sorgen durch Hausbesuche auch in entlegenen Dörfern dafür, dass wirklich auch jede und jeder in die Schutzräume kommt.
Nachts in den Schutzräumen ist es dicht gedrängt. Die Menschen müssen mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln und sauberem Wasser versorgt werden. Sie bangen darum, was mit ihren Häusern geschieht. Zusätzlich erschwert wird die Lage dadurch, dass nun schon seit dem Morgen kein Strom mehr da ist und die Mobiltelefone nicht aufgeladen werden können. Im Schutzraum des Sarankhola Kreises sind die Familien von 4 Frauengruppen versammelt und haben auch alle ihre Ziegen und Kühe mitgebracht. Jetzt gilt es, die Nacht zu überstehen.