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Studie zur wirtschaftlichen Entwicklung Bangladeschs Nahrungsunsicherheit und Hunger nehmen weiter zu

Rund 30 Prozent der Menschen in Bangladesch leiden unter Ernährungsunsicherheit und Hunger, obwohl sich die Wirtschaft des Landes von den pandemiebedingten Schocks der Coronazeit erholt hat, so eine aktuelle Studie der Weltbank. Die Zahl der Menschen, die jeden Tag hungrig zu Bett gehen, verdoppelte sich zudem fast – von sieben Prozent im Juni 2021 auf 13 Prozent im Mai dieses Jahres, so die Umfrage.

Ayago Wambile, leitender Wirtschaftswissenschaftler der Weltbank, präsentierte auf einem vom Bangladesh Institute of Development Studies (BIDS) in der Hauptstadt Dhaka organisierten Seminar Ergebnisse der Umfrage. Sechs Prozent der im Mai dieses Jahres befragten Menschen gaben demnach an, dass sie keine Lebensmittel kaufen können. Im Juni letzten Jahres waren es noch fünf Prozent gewesen. Die Zahl derjenigen, die innerhalb der letzten 24 Stunden nichts gegessen hatten, stieg von einem Prozent im Juni 2021 auf zwei Prozent, heißt es in der Umfrage.

Die Zahl der Personen, die kleinere Mahlzeiten zu sich nahmen, ist hingegen zurückgegangen. Sie sank von 17 Prozent im Juni letzten Jahres auf 9 Prozent. Ayago Wambile sagte: "Der Preisanstieg wird als eine der größten Herausforderungen und ein Hindernis für die Ernährungssicherheit genannt." Er wies darauf hin, dass die Ernährungsunsicherheit Situation in den ohnehin von Hunger geprägten Regionen deutlich verstärkt hat. Der Studie zufolge hat sich die Ernährungssicherheit für 70 Prozent der Bevölkerung Bangladeschs dabei innerhalb eines Jahres nicht verändert.

Sailesh Tiwari, ein weiterer leitender Ökonom bei der Weltbank, sagte: "Die Wirtschaft des Landes hat sich in den letzten zwei Jahren seit dem Ausbruch der Covid-Pandemie V-förmig erholt, aber diese Erholung war ungleichmäßig, da die Menschen nicht auf allen Ebenen profitierten." Eine V-förmige Erholung bedeute eine schnelle und deutliche Verbesserung der Wirtschaft nach einem starken Rückgang.

Die Umfrage wurde zwischen Juni 2020 und Mai 2022 durchgeführt. Sie wurde landesweit und auch in städtischen und Slumgebieten von Dhaka, Chattogram sowie Cox's Bazar durchgeführt. Dazu wurden jeweils zwischen 1.300 und 7.700 Personen befragt. Laut der Studie waren zum Ausbruch der Pandemie im Juni 2020 31 Prozent der Menschen nicht in der Lage, im Notfall 25.000 Taka (250 Euro) als Notreserve aufzubringen. Im Mai dieses Jahres sank die Zahl auf vier Prozent. Der Generaldirektor des BIDS, Binayak Sen, sagte, ein großer Teil der Bevölkerung habe Schwierigkeiten, in Krisenzeiten Bargeld zu bekommen. "In den Industrieländern hat der Staat Bargeldhilfe für die Menschen sichergestellt", so Binayak Sen. Unter Bezugnahme auf die Ergebnisse der Studie ergänzte er, die Wirtschaft des Landes habe während der Abriegelungen gelitten. Sie erholte sich zwar allmählich wieder, aber nicht alle profitierten gleichermaßen von der Erholung.

In seiner Präsentation sagte Wirtschaftswissenschaftler Wambile, dass 55 Prozent der Menschen in Slumgebieten im Juni 2020 nicht in der Lage waren, ihre Miete zu zahlen, während dieser Anteil im Mai dieses Jahres deutlich auf 25 Prozent gesunken war. Der Studie zufolge befürchteten 22 Prozent der Mieter in Slumgebieten im Juni 2020 eine Zwangsräumung durch die Hausbesitzer. Im Mai dieses Jahres war die Zahl auf 14 Prozent gesunken. Wambile forderte die Regierung von Bangladesch auf, sich auf Naturkatastrophen sowie auf wirtschaftliche und auf den Gesundheitsbereich bezogene Krisen vorzubereiten. Er wies darauf hin, dass die Anfälligkeit des Landes für wirtschaftliche Schocks zugenommen habe und sagte, die Regierung solle das soziale Sicherheitsnetz für die Armen ausbauen und stärken.

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