Konflikttransformation Die Geschichte einer Orange
Was tun die Friedensmacher*innen in Bangladesch?
Friedensmacher*innen suchen Wege, Konflikte gewaltfrei zu transformieren. Sie hinterfragen und verändern durch ihr Engagement Einstellungen, Verhaltensweisen, Interessen und Beziehungen der an einem Konflikt beteiligten Menschen. Man könnte auch sagen: Sie nehmen der Gewalt ihre Grundlage. Dabei können die Fälle sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von Gewalt gegen Frauen über Nachbarschaftsstreitigkeiten und Landkonflikte bis zur Diskriminierung von Minderheitengruppen. Die Friedensmacher*innen treffen sich wöchentlich in Gruppen, um Konflikte zu bearbeiten. Und sie vermitteln den Menschen in ihrem Umfeld wichtiges Wissen, das sie sich selbst zuvor in Trainings angeeignet haben: ein gewaltfreier Blick auf Konflikte, gewaltfreie Kommunikation, Probleme analysieren und verstehen. Auch viele Jugendliche sind aktiv: An Bildungseinrichtungen hat die Initiative Schüler*innenforen, Theatergruppen und Selbstverteidigungskurse für Mädchen gestartet.
Und wer sind diese eigentlich?
In der Friedensinitiative engagieren sich Menschen, die inmitten der Lokalgesellschaft verwurzelt sind. Es sind gewöhnliche Bürger*innen dabei, Journalist*innen, Lehrkräfte, Büroangestellte, Hausfrauen. Aber auch von Menschenrechtsverletzungen Betroffene selbst: Indigene, Menschen in Armut, die trotz des täglichen Kampfes, um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen, Zeit aufbringen. Weil sie einen Weg sehen, endlich Probleme anzusprechen, die seit Jahren schwelen. Die Gruppen sind paritätisch besetzt und haben eine feste Quote für Angehörige von Minderheitengruppen. Das Engagement aller ist rein ehrenamtlich. Und es gibt Regeln: keine Parteipolitik und keine Mitarbeiter*innen von NGOs, denn die Friedensinitiative ist eine unabhängige Bewegung. Keine Mikrokredite, denn die Friedensinitiative ist kein Forum für Eigeninteressen. Sie ist eine zivilgesellschaftliche Bewegung, die den Kontakt zwischen Bürger*innen und Behörden verbessert. Und die den Anstoß gibt für einen dauerhaften Prozess innerhalb der Gesellschaft, der den Frieden und die Rechte der Menschen sichern soll.