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In Indiens Hauptstadt Neu-Delhi Bauernproteste gegen Agrarreform halten an

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Bereits seit November vergangene Jahres kampieren Zehntausende Bauern rund um Indiens Hauptstadt Neu-Delhi und fordern, eine geplante Agrarreform mit neuen Gesetzen zur Marktliberalisierung aufzuheben. Bislang wurde etwa Getreide im Land in staatlich organisierten Großmärkten nach dem sogenannten Mandi-System zu garantierten Mindestpreisen gehandelt. Die Bauern sollen durch die Reform künftig ihre Ware nun auch direkt an Privatfirmen verkaufen könne – laut Regierung, weil sie dadurch höhere Gewinne erzielen können. Es gibt jedoch heftige Kritik an den Plänen. Bauernvertreter befürchten einen Preisverfall, weil sie schließlich auch in Verhandlungen mit großen und multinationalen Agrarkonzernen in einer schlechten Position wären und Dumpingpreise erwarten könnten.

Der Protest hat bereits hohe Wellen geschlagen. Am indischen „Tag der Republik“, dem 26. Januar, kam es zu Zusammenstößen zwischen Landwirten und der Polizei, die die Parade zu dem Nationalfeiertag überschatteten. Zehntausende Bauern, in vielen Fällen mit ihren Traktoren unterwegs, hatten auf sich und ihren Protest aufmerksam gemacht. Polizeikräfte gingen mit Tränengas gegen die Protestierenden vor, wie Nachrichtenagenturen berichten. Im Zuge der Proteste starb mindestens ein Demonstrant. Nur Tage darauf haben Bauernvertreter einen Hungerstreik angekündigt, seitdem untermauern die Landwirte ihre Forderungen mit dieser gewaltfreien Form des Protests. Der richtet sich zunehmend auch gegen die Art und Weise, wie die Regierung mit den Betroffenen umgeht. Ihr wird vorgeworfen das Internet stellenweise abzuschalten, um die Kommunikation unter den Bauern zu verhindern.

Die Landwirtschaft bildet die Grundlage für schätzungsweise 60 Prozent der werktätigen Bevölkerung Indiens und ihrer Familien. Viele Bauern sind bereits durch frühere Marktliberalisierungen und unter anderem auch durch den Druck internationaler Agrar-Großkonzerne, die Saatgut und Dünger verkaufen, in prekäre Lebenslagen geraten und in die extreme Armut abrutschten. In den vergangenen Jahren kam es zu Suizidwellen unter Landwirten, die keinen Ausweg mehr sahen. Berechnungen zufolge haben sich allein zwischen 2006 und 2016 in Indien 142.000 Bauern das Leben genommen, das sind vier Fälle pro Tag.

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