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Gesprächsrunde über den Klimawandel

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„The Daily Star“, die bedeutendste englischsprachige Tageszeitung in Bangladesch, und NETZ veranstalten in Dhaka eine Gesprächsrunde über die Auswirkungen des Klimawandels im Nordwesten Bangladeschs und notwendige politischen Konsequenzen. Dabei werden auch die Ergebnisse einer Studie vorgestellt, die das „Bangladesh Centre for Advanced Studies“ (BCAS) im Auftrag von NETZ durchgeführt hat.

Frau Kagjibala aus Kurigram berichtet, dass der Brahmaputra ihr Haus bereits 22 Mal weggeschwemmt hat. Staatliche Unterstützung habe sie nie erhalten.

Arifa Khatun aus Nilphamari erzählt, wie die Frauen am Teesta Fluss darum kämpfen, der Abwärtsspirale in der landwirtschaftlichen Produktivität zu entkommen, wenn sie bei Katastrophen ihr Land oder Vieh verlieren.

Costantina Hasda aus Rajshahi berichtet, dass indigene Gruppen die Nutzungsrechte für ihre Teiche verloren haben und sie nun – aufgrund der Trockenheit durch den Klimawandel – große Wassernot haben.

Dr. Dwijen Mallick vom Forschungszentrum BCAS stellt die Ergebnisse der Studie über die Auswirkungen des Klimawandels im Nordwesten Bangladesch vor: Temperaturanstieg, extreme Regenfälle im Monsun, Kältewellen im Winter, geringere landwirtschaftliche Produktion, zunehmende Krankheiten.

Dr. Atiq Rahman, Geschäftsführer von BCAS, betont, dass die von NETZ in Auftrag gegebene Studie erstmals die Auswirkungen des Klimawandels im Nordwesten systematisch untersuche. Die Situation der ärmsten Menschen in der Region müsse von politischen Entscheidungsträgerïnnen viel stärker berücksichtigt werden.

Shamim Ara Begum, Geschäftsführerin der NETZ-Partnerorganisation Pollisree, berichtet, dass am Teesta-Fluss Hochwasser-Schutzräume fehlen. Bei Fluten gingen jugendliche Mädchen nicht in die wenigen vorhandenen Schutzräume, da diese viel zu klein seien und sie Angst hätten, missbraucht zu werden.

Akramul Haque, Geschäftsführer der Partnerorganisation DASCOH, drängt darauf, dass indigene Gruppen ihre Rechte erhalten, gerade auch wenn es um die Auswirkungen des Klimawandels geht.

Shyamal Chandra Sarker, Leiter der NETZ-Partnerorganisation MJSKS, hebt hervor, dass die Menschen entlang der großen Ströme ein fundiertes Wissen zur Vorbeugung von Katastrophen hätten. Dies gelte es, für die Klimawandel-Anpassung zu nutzen.

Der Parlamentsabgeordnete Fazle Hossain Badsha bestätigt, dass sich die Ergebnisse der Studie mit seinen eigenen Beobachtungen decken. Er fügt an: "Der Nordwesten liefert den Großteil der Ernte in Bangladesch. Wenn die Region durch den Klimawandel zerstört wird, wird Bangladesch mit seiner riesigen Bevölkerung nicht überleben".

Shahedul Anam Khan, Mitherausgeber der Tageszeitung „The Daily Star“, moderiert das Gespräch im Pressehaus. NETZ-Geschäftsführer Peter Dietzel betont im abschließenden Statement, dass die Reichen die Klimakrise verursachen und die Armen darunter leiden. Bei allen Anpassungsmaßnahmen seien deshalb NGOs, Staat und Geberinstitutionen in erster Linie den Menschen gegenüber verantwortlich, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind, aber am anfälligsten für seine Folgen. Er endet: „marginalised first“.

Download: „Policy Brief – Ensure Climate Justice and Resilient Livelihoods for the Poor of the North-western Bangladesh“

Link zur Dokumentation der Veranstaltung im „Daily Star“.

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