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Studie zu Corona und Bildung

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Kinder auf dem Land haben keine Geräte und kaum Internet

In Deutschland wird weiterhin kritisch über Schulschließungen diskutiert und auch in Bangladesch bleibt das Corona-bedingte Aussetzen des Präsenzunterrichts offenbar ein Problem. Wie die größte englischsprachige Zeitung des Landes „The Daily Star“ berichtet, bleiben Fernunterrichtsprogramme über Fernsehen, Radio und Internet infolge der seit März 2020 erlassenen Schulschließungen aufgrund der Covid-19-Pandemie im Großen und Ganzen unwirksam. Die Zeitung bezieht sich dabei auf eine Studie der bekannten Bildungsplattform Campaign for Popular Education (CAMPE), der auch NETZ angehört. Das Ergebnis des sogenannten Education Watch Reports 2020-21 zeigt demnach, dass die Schulschließung zu „wachsender Langeweile“ bei Millionen von Kindern führt.

Rund 3000 Menschen wurden in den vergangenen Monaten befragt, darunter Grund- und Sekundarschüler sowie Lehrer und Eltern – mit ernüchternden Ergebnissen:  Dem Bericht zufolge haben fast 70 Prozent der Schüler gar nicht am Fernunterricht teilgenommen – der allergrößte Teil davon gab an, aufgrund fehlender Geräte überhaupt nicht die Möglichkeit dazu gehabt zu haben. In ländlichen Regionen haben über zwei Drittel der Kinder, die keinen Fernunterricht wahrgenommen haben, angegeben, dass sie keine Ausrüstung dafür hatten. Ein geringer Teil der Befragten Kinder (16,5 Prozent) gab an, den Online-Unterricht nicht "interessant" zu finden und ihn deshalb geschwänzt zu haben. Das Fazit: "Fernstudienprogramme bleiben im Großen und Ganzen ineffektiv. Die Studenten sagten, dass sie keine Fernseher, Laptops, Computer und Smartphones haben", erklärt Mostafizur Rahaman, der ander Studie beteiligt war, gegenüber „The Daily Star“.

Mitte März hatte die Regierung Bangladeschs alle Schulen geschlossen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Schließung wurde kürzlich bis zum 30. Januar 2021 verlängert. Die Behörden haben allerdings noch nicht offiziell erklärt, wann sie die Bildungseinrichtungen wieder öffnen werden. Die lange Schließung hatte unter anderem die Absage von Abschlussprüfungen zur Folge. Es wurde versucht, Homeschooling über das Internet und TV-Kanäle zu ermöglichen. Hier offenbarte sich aber eine große Kluft: Die meisten Schüler in den städtischen Gebieten haben Zugang zum Lernen über das Internet, berichtet „The Daily Star“. Doch Schüler – besonders aus benachteiligten Familien – mangelt es an Geräten und ordentlichem Zugang zum Internet. Sie seien insbesondere deshalb besonders durch Schulabbruch gefährdet.

Laut der CAMPE-Studie gab die große Mehrheit der Schüler sowie Eltern und Lehrer an, schnellstmöglich wieder in die Klassenzimmer zurückkehren zu wollen. Eine Empfehlung dazu nannte Studie gleichfalls: Schulen in ländlichen Gebieten, in denen sich die Covid-19-Situation nicht verschlimmert hat, sollten im Februar wiedereröffnet werden, lautet die Forderung.  "Die Regierung sollte bald eine Entscheidung über die Wiedereröffnung der Schulen treffen", so CAMPE-Exekutivdirektorin Rasheda K Choudhury.

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