Vier Bildungsveranstaltungen an der Eichendorfschule Wetzlar
Insgesamt fünf ehrenamtliche Referent:innen organisierten am Mittwoch, den 8.6. und Donnerstag, den 9.6. vier Bildungsveranstaltungen an der Eichendorff Schule in Wetzlar. Mit der Unterstützung einer NETZ-Referentin aus der Geschäftsstelle wurden am Mittwoch zwei Veranstaltungen zum dem Thema Klimagerechtigkeit und am Donnerstag je eine Veranstaltung zum Thema Textilindustrie und Sprache und Vielfalt durchgeführt. Alle Veranstaltungen basierten auf dem neuen Veranstaltungsreihe „Die Welt verkehrt herum“, welche mit der Hilfe von diversen Weltkarten den Blick auf die Welt hinterfragt und unterschiedlichen Perspektiven Raum lässt. Durch die anschließende Vertiefung von Schwerpunktthemen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv mit einer Thematik zu beschäftigen und neue Erkenntnisse mit ihrer Lebensrealität zu verbinden.
Mittwoch, Fokus Klimagerechtigkeit, 10. Klasse:
Der 2,5-stündige Workshop, welcher von den Referent*innen Esther Worobjoff, Anna Cijevschi, Biljana Mikić und Marie Fischer in 2 Klassen durchgeführt wird, beginnt mit einer Gegenüberstellung verschiedener historischer und moderner Weltkarten, welche den Teilnehmenden die Komplexität und Subjektivität von Karten zeigen soll. Anschließend erarbeitet die Klasse im Rahmen des Weltverteilungsspiels spielerisch die Verhältnisse von Bevölkerung, Geld sowie CO2-Ausstoß der einzelnen Kontinente. Dies bietet eine Überleitung zu der Frage, welche Kontinente mehr CO2 ausstoßen und welche wiederum vermehrt mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert werden. Mit einer weiteren Karte erschließt sich die Klasse verschiedene relevante Machtverhältnisse und definiert mit Hilfe der Referentinnen den Begriff Klimagerechtigkeit. Nach einer gemeinsamen Reflexion bezüglich des Unterschieds struktureller sowie individueller Probleme und der Vorstellung von Klimaaktivist:innen aus aller Welt, erarbeiten die Teilnehmenden in Kleingruppen individuelle Handlungsmöglichkeiten, um für mehr Klimagerechtigkeit einzustehen.
Donnerstag, Fokus Textilindustrie, 9. Klasse:
Auch hier läuft der Einstieg über die verschiedenen Weltkarten und das Weltverteilungsspiel. Im Anschluss verwendet die Klasse die bereits bearbeitete Weltkarte, um zu visualisieren, aus welchen Ländern die Kleidung stammt, die sie aktuell tragen. Mit der Methode „Die Weltreise meiner Jeans“ erarbeiten sich die Teilnehmenden in Kleingruppen den Herstellungsprozess einer Jeans und markieren auf der Weltkarte den zurückgelegten Weg des Kleidungsstücks. Dadurch wird der Klasse bewusst, welcher Aufwand hinter ihrer Kleidung steckt. Anschließend schaut sich die Klasse gemeinsam ein Video an, welche die die Situation der Textilindustrie in Bangladesch verdeutlicht und reflektieren mit den Referent:innen Esther Worobjoff und Cedrik Wagner die Problematik um die Machtverhältnisse auf der Welt. Am Ende teilen sich die Jugendlichen in Gruppen ein und sammeln individuelle Handlungsoptionen im Bereich der Textilindustrie.
Donnerstag, Fokus Sprache und Vielfalt, 8. Klasse:
Auch bei dieser Veranstaltung erfolgt der Einstieg gemeinsam mit den Referent:innen Anna Cijevschi und Raphael Hilges über die Weltkarten und das anschließende Weltverteilungsspiel. Auf der Weltkarte des Spiels entdecken die Teilnehmenden erste Sprachen. In kleinen Gruppen erraten sie anschließend, welche Sprachen von den meisten Menschen gesprochen werden. Dabei stoßen sie auf einige Fragen über welche sie mit den Referent:innen reflektieren. Ab wann kann ich eine Sprache sprechen? Gibt es offizielle Zahlen? Was ist eine Muttersprache? Warum sprechen so viele Menschen Englisch? Während der Diskussion vertiefen die Teilnehmenden auch das Thema Kolonialismus und Macht. Anschließend werfen die Schüler*innen einen Blick auf die Mehrsprachigkeit in ihrer Familiengeschichte und markieren dies auf der Weltkarte. Abschließend erarbeiten sie noch ein eigenes Sprachenportrait und tauschen sich darüber aus.