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Laufen und radeln gegen die Klimakrise

Wetzlar/Dhaka – Gut 8000 Kilometer trennen Deutschland und das südasiatische Land Bangladesch. Und in Pandemie-Zeiten ist an Reisen in den weit entfernten Osten ohnehin kaum zu denken. Dennoch – oder vielmehr gerade deshalb – macht sich die Wetzlarer Entwicklungsorganisation NETZ Bangladesch auf in das Land, in dem noch immer Millionen Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben. Die Reise ist freilich eine symbolische. Aber sie ist dringend notwendig, wenn man NETZ-Geschäftsführer Dr. Max Stille zuhört: „Die Auswirkungen der Klimakrise treffen die ärmsten Menschen dort am härtesten. Im Norden Bangladeschs kämpfen Familien gegen zunehmende Wetterextreme wie Fluten, Dürren und Erosion. Die Corona-Pandemie verschärft die Lage der Ärmsten zudem drastisch. Es droht eine Nahrungsmittelkrise, Hunderttausende Menschen sind von Hunger bedroht“, analysiert er die Situation. Der Grund: Aufgrund der Pandemielage fallen für viele Menschen aus einfachen Verhältnissen Verdienstmöglichkeiten weg. Die Menschen haben kein Einkommen und verlieren so auch ihre letzten Reserven, erklärt Stille, der täglich mit Kollegen im NETZ-Büro in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka spricht und Informationen aus erster Hand erhält. Es sind Schicksale von verwitweten Frauen, Mädchen und Jungen, Menschen mit Behinderung oder ethnische Minderheiten.

Für jene Menschen, die nun besonders armutsgefährdet sind und unter den heftigen Folgen des Klimawandels leiden, hat NETZ eine ungewöhnliche Spendenaktion ins Leben gerufen: Zusammen sollen möglichst viele Menschen hierzulande insgesamt 8000 Kilometer zurücklegen. Der symbolische Weg nach Bangladesch kann in kleinen Etappen zu Fuß oder auch mit dem Rad absolviert werden, beim Joggen, gemütlichen Wandern oder Spazierengehen. Für die gelaufenen Kilometer suchen sich die Teilnehmer Sponsoren und sammeln auf diese Weise Spenden oder spenden selbst. Damit soll der Einsatz von Katastrophenhelfern vor Ort in Bangladesch ermöglicht werden. Diese kümmern sich bei Naturkatastrophen um die ärmsten Menschen, unterstützen sie beim Sichern von Lebensmitteln oder evakuieren sie im Notfall. Auf der Webseite von NETZ können die Teilnehmer eine eigene Aktionsseite anlegen und diese an Freunde und Bekannte senden, um sie zum Mitmachen anzuregen. Auch über die Sozialplattform Instagram und den Hashtag #8000Schritte kann ein Foto vom Spaziergang und die Kilometerzahl selbst gepostet werden. Die ersten Teilnehmer haben sich bereits gefunden, und auch die Stadt Wetzlar wirbt für die Aktion auf ihrer Webseite. Fast 60 Kilometer sind bereits zurückgelegt. So soll es schrittweise gegen die Klimakrise weitergehen.

www.bangladesch.org/8000Schritte