"Wir erwarten die 3. Flutwelle."
Bobita Rani, auf dem Foto, ist eine von 28.000 Betroffenen, die ihre Häuser verlassen mussten. "Immer wieder dachten wir, dass das Wasser abzieht, aber es hat wieder heftig geregnet. Wir erwarten die dritte Flutwelle“, so Aminur Rahman, Projektleiter von NETZ.
Die Menschen retten sich auf Flutschutzareale
Seit Anfang Juli hat es heftig geregnet - viel früher als sonst. "Zum Glück sind unsere Partnerorganisationen vor Ort und helfen den Menschen, die vom Wasser eingeschlossen sind, auf höher gelegene Dämme zu kommen. Oder sich auf Schulhöfe zu retten, die extra für die Überflutung höher gebaut wurden", so Rahman. "Wenn sie dort angekommen sind, brauchen die Menschen viel Unterstützung. Sie brauchen ein Dach über dem Kopf. Ihre Tiere müssen versorgt werden - woher das Futter nehmen, wenn alles unter Wasser steht? Die Frauen, die sich in unseren Projekten organisieren, haben sich auch auf den Dämmen sofort hervorragend organisiert." Hinzu kommt die Gefahr, dass sich die Corona Pandemie auf den beengten Flutschutzareale ausbreitet: "Unsere Mitarbeiter*innen verteilen Mundschutzmasken und betreiben Aufklärungsarbeit um die Ausbreitung zu verhindern."
Pragmatischer Umgang mit den Gegebenheiten
Die Menschen, die nicht auf Flutschutzareale ziehen, haben weitere Möglichkeiten gefunden, sich an die Situation anzupassen. Normalerweise ist es der Inbegriff eines Hauses im ländlichen Bangladesch einen Herd in die Erde zu lassen. Aminur Rahman berichtet von einem anderen Ansatz: "In unseren Projekten unterstützen wir die Menschen dabei, dass sie sich transportable Herde aus Ton bereithalten. Damit kochen sie auf dem Boot oder Erhöhungen, die sie mit Bambus gebaut haben."