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Starke Zivilgesellschaft für eine wirkungsvolle Entwicklungszusammenarbeit Bundesentwicklungs­ministerin Svenja Schulze zu Besuch bei NETZ

Gruppenfoto, Besuch Svenja Schulze

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und der Gießener Bundestagsabgeordnete Felix Döring besuchten am Dienstag, den 18. Februar, die NETZ-Geschäftsstelle, um über aktuelle Herausforderungen und Chancen der Entwicklungszusammenarbeit sowie die Rolle zivilgesellschaftlicher Initiativen zu sprechen.

Das NETZ-Team betonte, dass sich die Arbeit der Organisation auf strukturschwache ländliche Regionen konzentriert, die zunehmend von den Folgen der Klimakrise betroffen sind. Dies hat gravierende Auswirkungen auf Ernährungssicherheit, Menschenrechte und den Zugang zu Bildung. „Unsere Arbeit basiert auf der engen Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort. Sie kennen die Herausforderungen am besten und entwickeln selbst Lösungen. Dabei unterstützen wir sie gemeinsam mit unseren lokalen Partnerorganisationen“, erklärte NETZ-Geschäftsführer Niko Richter.

Die Gäste zeigten sich beeindruckt von den Erfolgen im Jahr 2024. Projektreferentin Paula Steinhäuser berichtete, dass NETZ im vergangenen Jahr über 23.000 Menschenrechtsverteidiger*innen in Bangladesch ausgebildet hat. Diese setzen sich ehrenamtlich gegen Frühehen, Gewalt und Diskriminierung ein, dokumentieren Menschenrechtsverletzungen und fordern staatliche Rechenschaft ein. Zudem ermöglichte das NETZ-Programm „Jedes Kind braucht Bildung“ fast 70.000 besonders benachteiligten Mädchen und Jungen den Zugang zur Vor- und Grundschule. Das Programm stärkt staatliche und nichtstaatliche Schulen und befähigt Gemeinden, das Recht auf Bildung einzufordern.

Teamleiter Philipp Kappestein stellte das NETZ-Programm „Ein Leben lang genug Reis“ vor: „Wir arbeiten mit rund 22.000 Familien zusammen, die besonders stark von den Auswirkungen der Klimakrise betroffen sind. Die Frauen stehen dabei im Mittelpunkt. Sie erhalten Zugang zu Produktionsmitteln und Schulungen, organisieren sich gegen Frühehen und Gewalt und setzen sich für ihre Rechte ein.“ Ministerin Schulze hob hervor, dass der Klimawandel zunehmend alle Lebensbereiche beeinflusst. Erfolgreiche lokale Ansätze müssten daher gezielt gefördert und ausgeweitet werden. Die Arbeit von NETZ sei ein positives Beispiel dafür.

Gwendolyn Bömeke, Referentin für entwicklungspolitische Bildung, stellte die Bildungsarbeit in Deutschland vor: NETZ organisiert bundesweit Bildungsveranstaltungen, beispielsweise mit Schulen, Volkshochschulen, Weltläden und Kirchengemeinden. Im vergangenen Jahr engagierten sich über 2000 Ehrenamtliche in Deutschland gemeinsam mit NETZ für eine gerechte und nachhaltige Welt. Ministerin Schulze betonte die zentrale Bedeutung von Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit: „Der öffentliche Gegenwind gegen Entwicklungszusammenarbeit liegt oft an mangelndem Wissen. Erfolgreiche Projekte, wie die von NETZ, und gezielte Bildungsarbeit können dem entgegenwirken.“ Sie und Felix Döring zeigten sich beeindruckt von der großen Zahl aktiver Ehrenamtlicher: „Das zeigt, wie viele Menschen bereit sind, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen.“

Das NETZ-Team unterstrich, dass eine starke Zivilgesellschaft entscheidend für nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit ist. Gemeinsam mit dem Dachverband VENRO fordert die Organisation, das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als eigenständiges und starkes Ministerium zu erhalten und die Fördermittel für zivilgesellschaftliche Organisationen deutlich zu erhöhen. Derzeit erhalten diese nur einen Bruchteil der deutschen Entwicklungsgelder, obwohl ihre Arbeit oft entscheidend für wirksame Veränderungen vor Ort ist.

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