Bundestagsabgeordnete Pfeiffer im Gespräch mit NETZ Bangladesch

Die entwicklungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Sibylle Pfeiffer, hat die Bangladesch-Organisation NETZ besucht. Begleitet wurde sie von Ursula Landau, der Geschäftsführerin der CDU-Geschäftsstelle im Lahn-Dill-Kreis. Mit NETZ-Geschäftsführer Peter Dietzel und dessen Stellvertreter Niko Richter diskutierten sie über Strategien zur wirksamen Bekämpfung der Armut in Bangladesch und informierten sich ausführlich über die aktuellen Aktivitäten von NETZ.
Bereits beim Rundgang durch die neu gestalteten Büroräume der Entwicklungshilfeorganisation entstand ein lebhafter Austausch über die Erfahrungen von NETZ in Bangladesch. Sibylle Pfeiffer zeigte sich sehr interessiert an den vielfältigen Aufgaben, welche die 15 hauptamtlichen Mitarbeiter der NETZ-Geschäftsstelle vorantreiben. Dazu gehört der Einsatz junger Freiwilliger in Bangladesch genauso wie das Management umfangreicher Entwicklungsprojekte. Auch die Zusammenarbeit mit hunderten Ehrenamtlichen in vielen Teilen Deutschlands und in Österreich, die partnerschaftlich mit Bangladesch verbunden sind, wir hier koordiniert. Denn die Organisation ist auf die Entwicklungszusammenarbeit mit Bangladesch spezialisiert. In Europa gilt NETZ heute als bedeutendste Fachorganisation für das Land. Seit 24 Jahren unterstützt der gemeinnützige Verein die Selbsthilfe der ärmsten Bevölkerung in Bangladesch. Gemeinsam mit einheimischen Partnerorganisationen kämpft NETZ für die Überwindung des Hungers und die Einhaltung der Menschenrechte.
Frauen sind in dem südasiatischen Land besonders benachteiligt. Viele leiden unter offener oder versteckter Gewalt, etwa wenn ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, sie geschlagen werden oder weil Männer ihnen jegliches Erbe aberkennen. Im Gespräch mit Sybille Pfeiffer stand folglich rasch die Stärkung der Frauen im Vordergrund. Denn die Bundestagsabgeordnete kennt die Situation der ärmsten Bevölkerung und insbesondere der Frauen in Bangladesch aus eigener Erfahrung. Sie lernte das Land während einer Reise 2008 kennen. Damals besuchte sie auch Projekte von NETZ. Tief beeindruckt war sie vor allem von dem großen Engagement vieler Frauen, den Teufelskreis des Elends zu durchbrechen. „Sie erzählten mir so stolz“, sprudelte es aus Pfeiffer hervor, „wie sie es geschafft haben, durch Startkapital und Schulungen des Projekts ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften“. Andere Frauen berichteten ihr selbstbewusst von ihren Dorfgruppen, in denen sie sich für die Rechte der Frauen stark machen. Insgesamt 120 000 Menschen hätten durch das NETZ-Projekt bereits den Hunger überwunden, berichtete der NETZ-Geschäftsführer. Sibylle Pfeiffer und Peter Dietzel waren sich einig, wie wichtig es für die weitere Entwicklung Bangladeschs ist, dass sich die Frauen aktiv an den wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Prozessen beteiligen.
Auch über die grundlegende Bedeutung der Bildung herrschte Übereinstimmung. NETZ fördere aktuell die Schulbildung von 24.000 Mädchen und Jungen, berichtete Niko Richter. Sie lebten in schwer zugänglichen Gebieten im Norden des Landes oder gehörten indigenen Familien an. NETZ lege dabei großen Wert auf qualitativ guten Unterricht, sodass die Kinder tatsächlich Lesen, Schreiben und Rechnen lernen, sowie eigenständiges Denken und verantwortungsbewusstes Handeln. Frau Pfeiffer lobte das große Engagement von NETZ im Bildungsbereich. Als Anregung gab sie mit auf den Weg, neben der Grundbildung in Zukunft auch für Sekundarschulen tätig zu werden. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, die bestehende Lücke zwischen der Grundbildung und der dualen beruflichen Ausbildung zu schließen.
Als besonders positiv stellte Sibylle Pfeiffer die enge Zusammenarbeit von NETZ mit den Menschen vor Ort heraus. „Ich freue mich sehr über die effektive Arbeit von nichtstaatlichen Organisationen wie NETZ“, so Pfeiffer über ihren Besuch bei der Bangladesch-Organisation. Zum ehrenamtlichen Engagement meinte sie: „Es ist großartig, dass sich so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Kirchengemeinden, Gruppen und Schulen für die Menschen in Bangladesch interessieren und für sie einsetzen.“