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Solidarität – gerade in Krisenzeiten Engagement und Globales Lernen: Das haben wir 2021 geschafft

Seit Jahrzehnten tritt NETZ großen Problemen mit lokalem Engagement entgegen. Das gilt für Familien in NETZ-Projekten und für Menschen, die sich in Deutschland und Europa für eine gerechtere Welt einsetzen. Mit Kreativität und Zuversicht zeigen die Aktiven bei NETZ gerade in Krisenzeiten, wie Hürden überwunden werden können und finden solidarische Antworten auf globale Herausforderungen.

2021 stand das Engagement vieler Unterstützer*innen bei NETZ im Zeichen einer klimagerechten Zukunft. Mit Soli­daritätsaktionen, in Bildungsveranstaltungen und Vorträgen setzten sie sich für eine lebenswerte Welt ein. Die richtungs­weisende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Klimapolitik der Bundesregierung und die zerstörerische Flut im Westen Deutschlands machten einmal mehr deut­lich, wie dringend Menschen in Bangladesch und Deutsch­land an einem Strang ziehen müssen und dabei voneinander lernen können.

Die digitale Bangladesch-Tagung im Juni trug den Titel „Klima macht Unrecht – Wie geht Solidarität in der Krise?“. Die Kolleg*innen aus dem NETZ-Büro in Dhaka, Aminur Rah­man, Afsana Binte Amin und Mohammed Moniruzzaman, berichteten eingehend von den Folgen der Klimakrise in den Arbeitsregionen von NETZ. Daran anschließend debattierten Yi Yi Prue, Anwältin und Aktivistin aus Bangladesch, Arvid Jasper von „Klimagerechtigkeit Kassel“ und Asuka Kähler von „Fridays for Future“ in einer Podiumsdiskussion über Möglichkeiten und Herausforderungen des internationalen Aktivismus.

Das Thema Klimagerechtigkeit wurde auch in der entwick­lungspolitischen Bildungsarbeit behandelt: Der ehrenamtli­che NETZ-Arbeitskreis Bildung widmete sich dem Thema in einem Arbeitstreffen und entwickelte neue Methoden für die Bildungsarbeit. In Online-Workshops und Vorträgen beschäf­tigten sich Jugendliche und Erwachsene mit Zukunftsfragen zu globaler Klimagerechtigkeit und dem damit verbundenen Thema Menschenrechte.

Im Vorfeld der Bundestagswahlen im September positionierte sich NETZ und forderte in Veranstaltungen eine klimage­rechte Politik, die nicht an deutschen oder europäischen Gren­zen Halt macht. Im Rahmen der bundesweiten Fairen Woche und der Internationalen Nachhaltigkeitstage sowie beim Kli­macamp Kassel war NETZ mit Vorträgen und Workshops zum Thema Klimagerechtigkeit öffentlich präsent.

Entwicklungspolitische Bildung

Wir alle sind Teil globaler Verflechtungen und Ungerech­tigkeiten. Unsere entwicklungspolitische Bildungsarbeit erklärt, warum das so ist, was wir dagegen tun können und regt konkret zum Handeln an. Online-Workshops in der ent­wicklungspolitischen Bildungsarbeit haben sich pandemie­bedingt 2021 erneut bewährt. Viele davon haben Aktive im Arbeitskreis Bildung eigenverantwortlich geplant und umge­setzt – etwa zu den Themen Textilindustrie und Lieferketten. In sechs Online-Workshops beschäftigten sich Jugendliche, Erwachsene und Lehrkräfte mit den sozialen und ökologi­schen Folgen der globalisierten Textilindustrie und reflek­tierten die Möglichkeiten und Herausforderungen des eige­nen Konsumverhaltens.

Auch das Thema Klimagerechtigkeit wurde aufgegriffen: In Online-Workshops setzten sich Schüler*innen der 12. Klassen der Edith-Stein-Schule und der Hugo-Eckener-Schule mit der Frage auseinander, wie Klimaschutz und Menschenrechte zusammenhängen. Daneben konnten erstmals wieder Prä­senz-Veranstaltungen durchgeführt werden. Im Rahmen der Projektwoche an der Lindengrundschule Missen beschäftig­ten sich Kinder aus zwei Jahrgängen mit Fragen der Gerech­tigkeit: Warum können viele Kinder in Bangladesch nicht zur Schule gehen? Warum gibt es Armut? Wie sieht diese in Ban­gladesch aus, wie in Deutschland? Wo erleben wir Gerechtig­keit und Ungerechtigkeit bei uns im Alltag? Dadurch haben die Kinder auch eigene Rollen hinterfragt.

In mehreren Vorträgen wurden Jugendliche und Erwach­sene über die Folgen der Klimakrise in Bangladesch infor­miert: Das Thema „Klimagerechtigkeit – Klimagerechte Zukunft gestalten“ kam an der Edith-Stein-Schule in Ravensburg zum Tragen. Hier erfuhren Schüler*innen, wie die Klimakrise mit Folgen wie Dürre, Fluten und Kälte­wellen viele Länder im Globalen Süden, etwa Bangladesch, schon jetzt trifft und wie die Betroffenen vor Ort Lösungen entwickeln. Gleichzeitig wurde thematisiert, warum wohl­habende Länder besonders in der Verantwortung stehen.

Zudem hat NETZ einen Workshop mit internationalen Studie­renden zum Thema „Extreme Armut“ in Wetzlar umgesetzt und Ausstellungen ausgerichtet: zum Klimawandel im Welt­laden Bad Tölz sowie mit dem Thema „Bangladesch – andere Perspektiven“ in der Stadtbibliothek Wetzlar.

Anfang 2021 hat NETZ die im Jahr zuvor entwickelte Metho­densammlung „Klima und Gerechtigkeit“ veröffentlicht. Diese ist für die Jugend- und Erwachsenenbildung gedacht. Mit der Publikation können Schulen und andere Einrichtung sowie Einzelne an das Thema anknüpfen und ihr Wissen erweitern.

Solidaritäts-Aktionen

Das gesamte Jahr über sammelten Unterstützer*innen in ganz Deutschland in zahlreichen Aktionen Spenden. Ein­zelne aber auch Gruppen wie der deutsch-bengalische Freundeskreis Parapar oder die alt-katholische Gemeinde am Niederrhein liefen bei der „8.000-Schritte-Aktion“ mit und sammelten Spenden für Katastrophenhelfer*innen und Schulungen zu klimagerechter Landwirtschaft. Auch Schüler*innen – etwa an der Oberschule Schüttorf oder der Lindengrundschule Missen – unterstützen so ihre Partner­schulen in Bangladesch.

Katholische und evangelische Kirchengemeinden wie in Uel­sen, Wilsum, Walldürn oder im Nordschwarzwald zeigten sich durch Kollekten und andere Spendenaufrufe solidarisch mit Familien in Bangladesch. Beim traditionellen Stern­singen sammelten Königinnen und Könige aus 30 Gemein­den für Schulbildung und ermöglichten so 1.749 Kindern in Bangladesch den Schulbesuch für ein Jahr. Der Rotary Club Essen-Centennial machte sich für Bildung stark und unterstützte die Renovierung der Taramon Bibi Anandalok Schule. Der Rotary Club Kempen-Krefeld wiederum förderte die Arbeit der Menschenrechts-AGs an bangladeschischen Sekundarschulen.

Für Ernährungssicherheit setzten sich Weltläden in Ger­mering und Wolfratshausen, Ulm, Alzey und Sigmaringen ein. Der Weltladen Tauberbischofsheim feierte im Herbst drei Jahrzehnte erfolgreiche Partner­schaft mit NETZ. Im November führten Schüler*innen des Michael-Ende-Gym­nasiums Tönisvorst ihre traditionelle

St.-Martins-Aktion durch. Am St. Ursula Gymnasium Freiburg war der Nikolaus für die Partnerschule in Bangladesch aktiv. Mit zwei Konzer­ten erinnerten die Bands „Line of Skill“ und „Red Bananas Blues Band“ aus Wetzlar an das „Concert for Bangla­desh“ vor 50 Jahren und spendeten den Erlös für die Klimaprojekte von NETZ. Zum Ende des Jahres schenkten viele Unterstützer*innen gleich doppelt Freude – mit den neuen Geschenkkar­ten von NETZ.

Öffentlichkeitsarbeit

NETZ informiert zur Politik und Kultur in Bangladesch, zu globalen entwick­lungspolitischen Themen und zur Ver­einsarbeit. Mit Newslettern, Pressemel­dungen und Stellungnahmen erreicht die Öffentlichkeitsarbeit von NETZ ein bundesweites Publikum. Regionale, nationale und internationale Medien berichteten 2021 insgesamt 23 mal über die Arbeit von NETZ und seinen Partnern in Bangladesch sowie über Solidaritäts­aktionen, entwicklungspolitische Bil­dungsarbeit und das Vereinsgeschehen.

Ein Meilenstein 2021 war der Relaunch der NETZ-Homepage: In neuem Design und Smartphone-fähig sind die aktu­ellen Inhalte für alle entwicklungspoli­tisch Interessierten, Südasien-Fans und mit NETZ verbundene Nutzer*innen schnell und unkompliziert abrufbar.

Die NETZ-Zeitschrift ist das wichtigste deutschsprachige Magazin zu Bang­ladesch. Reportagen, Interviews und Hintergrundtexte zu Themenschwer­punkten geben Einblicke zu gesellschaft­lichen Entwicklungen. Im Berichtsjahr erschienen drei Ausgaben: Die Doppel­ausgabe „Stillstand, Hoffnung, neue Armut? Die Corona-Pandemie in Bang­ladesch“ berichtete ausführlich über die Entwicklungen der Pandemie in Bang­ladesch. Das Unabhängigkeitsjubiläum des Landes beleuchtete die Ausgabe „Wohin führt der Weg? 50 Jahre unab­hängiges Bangladesch“. 

Im Jahr 2021 hat NETZ das Bangladesch-Portal etabliert – und so die Rolle der NETZ-Zeitschrift als wichtigstes deutschprachiges Magazin zu Bangladesch im Digitalen fortgeführt. Das Bangladesch-Portal ist über die Webseite von NETZ erreichbar und umfasst Nachrichten, Analysen, Hintergrundberichte und Interviews. Es berichtet und liefert Expertenstimmen sortiert nach den Themenbereichen Recht und Unrecht – Was passiert vor Ort? – Klima und Zukunft – Kultur, Gesellschaft, Gender.

Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst

Seit 1991 entsendet NETZ junge Men­schen nach Bangladesch, die bei unse­ren Partnern vor Ort mitarbeiten. 2019 begann Sompa Rani als erste Freiwillige aus Bangladesch in der NETZ-Geschäfts­stelle in Wetzlar einen Freiwilligendienst. 2021 konnte Corona-bedingt weder der Süd-Nord- noch der Nord-Süd-Frei­willigendienst stattfinden. Bis Septem­ber 2021 leistete Louise Sellmair ihren Bundesfreiwilligendienst in der NETZ-Geschäftsstelle in Wetzlar. Von Septem­ber an unterstützte uns die Bundesfrei­willige Tabea Liehr.

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Gwendolyn Bömeke

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