Besuchstour mit den Bildungspraktiker*innen Von Lern- und Lebensbedingungen

Schule hier und dort: Die Gemeinschaftsgrundschule Zoppenbrückstraße in Duisburg hat ganz besonderen Besuch bekommen. Die Bildungstrainerin Abdha Afrin Jhorna, die Lehrerin Nazma Aktar und der Leiter der Bildungsorganisation Anandalok Trust, Shamsul Huda, aus Bangladesch waren zu Gast – auf Initiative von NETZ haben die Besucher aus Bangladesch sich über Schule und Alltag in Deutschland informiert und Einblicke in die Bildungswelt Bangladeschs gegeben. Der Tag begann mit der Hospitation der Gäste in drei verschiedenen Klassen, bei der sie den regulären Schulunterricht miterlebten. Die Schüler*innen und Lehrkräfte zeigten sich offen und interessiert.
Während der ersten Pause fand ein reger Austausch mit den Lehrkräften der Schule statt. Es wurde über verschiedene Lehrmethoden und Unterrichtsstrategien gesprochen, wodurch beide Seiten wertvolle Einblicke in die Bildungspraktiken des jeweils anderen Landes erhielten. Miteinander und voneinander lernen – das war eines der wichtigsten Anliegen des Schulbesuchs.
Ein weiteres Highlight stellte das Treffen mit der dritten Klasse der Gemeinschaftsgrundschule dar. Die Schüler*innen hatten die Möglichkeit, Fotos aus Bangladesch zu sehen und Fragen zu den Lebens- und Lernbedingungen dort zu stellen. Die Neugierde der Kinder war beeindruckend, und viele Fragen drehten sich um den Schulalltag und das Leben der Kinder in Bangladesch. Nazma Aktar und Abdha Afrin Jhorna leiteten im Anschluss Übungen aus dem traditionellen Bratachari-Tanz an, was auf große Begeisterung stieß. Auch die mitgebrachten Geschenke aus Bangladesch haben die Grundschüler mit Freude angenommen.
Nach einer weiteren Pause trafen die Gäste aus Bangladesch mit der Schulleiterin Frau Kleine Kuhlmann und der Konrektorin Alexandra Lauer-Göttert zusammen. Im Gespräch teilte die Runde Einblicke in den Unterrichtsalltag und die Schulorganisation in Deutschland und Bangladesch. Themen wie Lehrmethoden, Schulmaterialien und deren Bereitstellung, Kosten sowie der Umgang mit Fehlzeiten von Schülern beziehungsweise Schulabbruch wurden ausführlich diskutiert. So wurde etwa deutlich, wie an den Anandalok Schulen Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen sich dafür einsetzen, Kinder für den Schulunterricht zu motivieren. Sie besuchen auch Familien in Fällen, in denen Kinder nicht mehr zur Schule erscheinen, um Grüne herauszufinden und im Dialog mit den Eltern dafür zu sorgen, dass die Kinder wiederkommen. Das hat Vorbildfunktion in Bangladesch uns selbst in Deutschland, wo Hausbesuche besonders wegen personeller Kapazitäten kaum möglicller Kapazitäten kaum möglich sind.
Der Austausch war wie die gesamte Veranstaltung ein großer Erfolg. Sie bot den Beteiligten nicht nur einen tieferen Einblick in das Bildungssystem und die Lebensbedingungen in Bangladesch, sondern förderte auch den interkulturellen Austausch und das Verständnis zwischen den Schüler*innen und Lehrkräften der beiden Länder.