"Kinderehen sind eine schwere Menschenrechtsverletzung"
Zur weiteren Vernetzung und der Stärkung des Einsatzes gegen Kinderehen und genderspezfischer Gewalt hat NETZ zusammen mit seinen lokalen Partnerorganisationen DASCOH und MKP eine Dialogrunde in Rajshahi im Norden Bangladeschs organisiert. Zu der Konferenz waren neben Vertretern von NGOs auch staatlichen Stellen und die Lokalbevölkerung zugegen. Gemeinsam wurde dabei unter anderem erörtert, wie sich staatliche und nichtstaatliche Stellen noch besser miteinander koordinieren können, um Gewalt gegen Frauen überwinden und eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe von Männern und Frauen erreichen zu können – einem Ziel, dem sich auch Bangladeschs Regierung verschrieben hat.
Unter anderem im Projekt „Schüler*innen für Gleichberechtigung“ unterstützt NETZ die Lokalbevölkerung mit Informationen, Trainings und Aktionen, um Bewusstsein für die schwierige Lage von Frauen und Mädchen insbesondere in ländlichen Regionen zu schaffen. NETZ-Programmmanagerin Afsana Binte Amin und MKP-Direktor Rabiul Azam berichteten bei der Dialogrunde in Rajshahi unter anderem aus ihrer Arbeitserfahrung dazu. NETZ-Programmmanagerin Sara Khatun sprach ebenfalls über die aktuelle Situation in Bezug auf Gewalt gegen Frauen und Kinderheirat in der Region. Sie rief zu einer konzertierten Aktion aller staatlichen und nichtstaatlichen Nichtregierungsorganisationen auf, die sich für die Befreiung der Frauen und Kinder von jeglicher Art von Gewalt und Unterdrückung einsetzen. Daneben sprachen Wissenschaftler, Abgeordnete des bangladeschischen Parlaments, sowie Vertreter der Polizei. Viele Stimmen verurteilten Kinderehen als schwere Menschenrechtsverletzung und verwiesen auf die schweren daraus resultierenden genderspezifischen Formen der Gewalt. Um dem ein Ende zu bereiten werden sich die Akteure nun noch enger auf lokaler Ebene absprechen.