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Bangladesch: Höchster Pegelstand seit 100 Jahren

NETZ hilft mit Essen, Trinkwasser und Saatgut
Heftige Monsunregefälle haben in Südasien schwere Überflutungen verursacht. Bangladesch ist besonders stark betroffen. Am großen Fluss Brahmaputra, der im Norden aus Indien kommend in das Land fließt, wurde der höchste Pegelstand seit 100 Jahren gemessen. Häuser, Straßen und Felder wurden zerstört. Vielerorts ist die Ernte in Gefahr.
Kurigram/Wetzlar Als das Wasser ihre Bettkante erreichte, verließ Basonti Begum (55) mit ihrem Mann, dem Sohn und ihrer Schwägerin das Wellblechhaus. Die Familie packte Kleidungsstücke und vor allem ihre Lebensmittelvorräte zusammen. Zuflucht fand sie in einer nahegelegenen Schule, die sich auf höherem Terrain befindet. Dort harrte sie auf engstem Raum mit vielen andern Dorfbewohnern fünf Tage lang aus. Jeden Mittag jedoch bahnte sich Basonti Begum den Weg durch die Fluten, um Brennmaterial aus ihrem Haus zu holen und für die vierköpfige Familie auf dem Schulhof zu kochen.
Peter Dietzel, Geschäftsführer der Bangladesch-Organisation NETZ berichtet: „Ende Juli ging es zehntausenden Menschen in Nordbangladesch wie Frau Begum aus Kurigram. Sie flohen aus ihren überfluteten Häusern und mussten tagelang unter Kunststoffplanen auf Dämmen und Straßen siedeln.“ Da die Entwicklungsorganisation im Distrikt Kurigram aktiv ist, durch den der Brahmaputra fließt, weiß Dietzel um die Größenordnung der Katastrophe: „Ein Gebiet viermal so groß wie die Gesamtfläche von Frankfurt stand unter Wasser“.
Aus den Berichten, die täglich in der Geschäftsstelle des Vereins in Wetzlar eintreffen, geht hervor, dass der Pegelstand inzwischen gesunken ist. Dietzel erläutert: „Das Wasser fließt ab. Die Menschen kehren mit ihrem Vieh in die Dörfer zurück. Doch was sie vorfinden, ist ein Bild der Zerstörung: Häuser sind verwüstet. Das Saatgut ist weggeschwemmt. Die Versorgung mit Nahrungsmitteln ist gefährdet.“
Die Organisation NETZ unterstützt die Menschen im Distrikt Kurigram in dieser Notsituation. Zunächst sei die Trinkwasserversorgung für mehrere tausend Familien mittels zweier leistungsfähiger Wasserfilterpumpen sichergestellt worden. „Unsere Mitarbeiter sind in den Dörfern“, informiert Dietzel, „sie berichten von den intensiven Aufräumarbeiten der Bevölkerung. Doch sie bitten eindringlich darum, den Familien zu helfen, die einen Neustart aus eigener Kraft nicht stemmen können.“ Dies seien Familien, die sowieso bereits unter dem Existenzminimum leben würden. Gezielt wolle NETZ diesen Menschen helfen. Sie sollen Saatgut erhalten, Unterstützung beim Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser sowie bei der Instandsetzung der handbetriebenen Wasserpumpen in den Dörfern.
Dietzel erläutert: „Ein Hilfspaket mit Lebensmitteln und Saatgut für eine Familie kostet 42 Euro.“ Insgesamt 3000 Familien wie jene von Basonti Begum will NETZ darin unterstützen, dass sie rasch den Reis- und Gemüseanbau wieder aufnehmen können. „Für jede Unterstützung sind wir sehr dankbar“, führt der Geschäftsführer aus, „unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort garantieren, dass die Hilfe bei den Menschen ankommt, die sie am dringendsten benötigen.“

Fotos:
Basonti Begum fand Zuflucht in einer Schule. Mittags holte sie Brennmaterial aus ihrem Haus, um für ihre vierköpfige Familie zu kochen. Foto: Adbul Mannan / NETZ
Die lokale Partnerorganisation MJSKS stellt mit leistungsfähigen Wasserfilterpumpen, die sie mit Unterstützung von NETZ angeschafft hat, die Trinkwasserversorgung für mehrere tausend Familien sicher. Foto: MJSKS/NETZ
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