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Neues NETZ-Projekt mit 7.500 Schülerinnen |
Gemeinsam für die Rechte von Mädchen
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Liebe Freund*innen von NETZ,
wie verzweifelt muss Puspa gewesen sein, als sie mit nur zwölf Jahren einen Mann heiraten sollte? Sie flehte ihre Eltern an, bat Lehrer*innen um Hilfe – ohne Erfolg. Puspa sah nur noch einen Ausweg: Sie nahm einen Rasierer und schor ihr gesamtes hüftlanges Haar ab. „So verstanden meine Eltern endlich, dass ich auf gar keinen Fall heiraten will", erklärt die Heranwachsende.
Zukunftssorgen und Angst vor Übergriffen führen dazu, dass Eltern ihre Töchter sehr früh verheiraten. Doch viele Mädchen sind nicht mehr bereit, so über sich bestimmen zu lassen. Sie wollen lieber weiter zur Schule gehen, lernen für ihre eigene Zukunft.
Ihr Selbstbewusstsein hat Puspa durch eine Menschenrechts-AG gewonnen, die sie und ihre Mitschüler*innen im NETZ-Projekt „Menschenrechte verteidigen“ gegründet haben. Was die AGs tun, um ihr Dorf zu einem sichereren Ort für alle zu machen, lesen Sie in diesem Newsletter.
Puspa kennt die Verzweiflung von Mädchen in ihrem Dorf, denen Ähnliches droht wie zuvor ihr selbst. Sie und wir wollen das nicht akzeptieren. Denn wir wissen, dass es anders geht: Dort, wo NETZ-Projekte sind, nimmt die Gewalt gegen Frauen ab.
Ich bitte Sie: Helfen Sie uns, jetzt ein neues Projekt mit 7.500 Schüler*innen in Bangladesch zu starten.
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Schauen Sie sich Puspas Geschichte im Video an und unterstützen Sie Mädchen wie sie!
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Angsträume auf Karten markieren - und sicher machen
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Gewalt gegen Mädchen und Frauen – ob zuhause im Verborgenen oder auf offener Straße – ist ein großes Problem in Bangladesch. Und sie nimmt zu. Wie kann diese Gewalt gestoppt werden? In den Menschenrechts-AGs an von NETZ unterstützten Schulen diskutieren Schüler*innen darüber. Sie fertigen Karten ihrer Dörfer an, markieren darin Problemstellen, etwa an Orten, wo Mädchen auf dem Schulweg besonders häufig bedrängt werden. Und sie lernen weitere Formen von Gewalt verstehen und sprechen dagegen an. So tragen Mädchen und Jungen gemeinsam zur Überwindung von Gewalt bei.
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Selbstverteidigungskurse für Mädchen
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"Jetzt kann mich niemand mehr schikanieren. Meine Freundinnen und ich wissen, wie wir uns schützen können" – das sagt die Achtklässlerin Ity Kumari von der Moharajpur High School. Sie musste früher häufig Belästigungen durch ältere Jungen auf offener Straße ertragen. Dann nahm sie am Selbstverteidigungskurs in einem NETZ-Projekt teil. Das gab ihr Selbstbewusstsein und Sicherheit.
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Kinderehen stoppen
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"Jedes Mädchen sollte die Chance haben, seine Träume zu verwirklichen. Aber Kinderehen verhindern dies. Ich möchte dieser Gewalt ein Ende setzen" – das ist der Wunsch von Mohammad Shahriar. Er ist Mitglied der Menschenrechts-AG an der Mohobbatpur-Schule. Als er erfuhr, dass seine Klassenkameradin minderjährig verheiratet werden sollte, rief er sofort die Polizei und stoppte so das Vorhaben. Denn er hat in der AG gelernt, wie schlimm die psychischen und physischen Folgen für ein Mädchen sein können. Und er weiß: Seine Klassenkameradin will genauso wie er weiter zur Schule gehen und später einen Beruf erlernen.
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Schulen und Behörden vernetzen
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"Frauen erleben schreckliche Dinge. Ich habe gelernt, die Perspektive der Betroffenen einzunehmen" – erklärt die Polizistin Mahfuja Akter. Die Beamtin der Polizeistation in Mohadevpur ist erste Ansprechperson bei Gewalt gegen Frauen. Sie hat an einem Training zur gewaltfreien Konflikttransformation teilgenommen und dabei viel über verschiedene Formen von Gewalt, Unrecht und die wichtige Unterstützung von Opfern gelernt. Denn um häusliche Gewalt zu erkennen, benötigt es ein aufmerksames Umfeld.
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Polizistin Mahfuja Akter berichtet |
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Theaterstücke zu Menschenrechten
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"Unsere Stücke thematisieren Probleme in der Gesellschaft hier auf dem Land. Das Theater soll zur Diskussion anregen, nicht nur Bespaßung sein", berichten die 14-jährigen Mosaddek Al Jamil und Dipa Rani Mondal. Beide haben sofort mitgemacht, als an ihrer Schule eine Theatergruppe im Rahmen eines NETZ-Menschenrechtsprojekts gegründet wurde. Das Theater macht sie selbstsicher, und sie inspirieren andere. Denn sie führen Ihre sozialkritischen Stücke auf und diskutieren am Ende jeweils mit dem Publikum, wie es weitergehen sollte. So lernt das Umfeld viel über die Rechte benachteiligter Menschen.
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Mossadek Al Jamil und Dipa Rani Mondal berichten |
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