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Liebe Freund*innen von NETZ,
am 24. April 2013 stürzte der Gebäudekomplex „Rana Plaza“ in Dhaka ein und riss mehr als tausend Menschen, die allermeisten waren Textilarbeiter*innen, in den Tod. Das Produktionsland Bangladesch stand im Fokus der Aufmerksamkeit, die Hoffnung wuchs, dass sich die prekären und ausbeuterischen Arbeitsbedingungen verändern.
Doch was ist nun, ein Jahrzehnt nach dem Unglück, davon geblieben? Es gibt inzwischen Mindestlöhne, ja – aber sie sind noch viel zu niedrig. Und die Rechte von Frauen? Noch immer werden Arbeiterinnen in der Branche despektierlich als "Klamottenmädchen" herabgewürdigt.
Sind die globalen Modekonzerne ihrer Verantwortung für bessere Arbeitsbedingungen nachgekommen oder haben sie die leidvolle Erfahrung einfach ad acta gelegt? Wie blicken Verbraucher*innen heute darauf?
NETZ nimmt den traurigen Jahrestag zum Anlass, einen genauen Blick auf die Lage zu werfen. Denn es muss stetig in Erinnerung gerufen werden, was in der weltweiten „Fast Fashion“-Industrie schnell wieder in Vergessenheit gerät: Der herausfordernde Kampf für die Rechte von Arbeiter*innen.
Euer NETZ-Team
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Neue NETZ-Zeitschrift mit Stimmen von Gewerkschaften, aus der Wissenschaft und Politik
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Auch die neueste Ausgabe der NETZ Zeitschrift widmet sich dem Thema "Rana Plaza". Zehn Jahre nach der Katastrophe kommen Expert*innen und Betroffene zu Wort. In fundierten Analysen blicken sie zurück und in die Gegenwart: Was hat sich seit dem Gebäudeeinsturz in der Textilbranche geändert? Wo hat sich trotz Versprechungen nichts getan? Und welche neuen Herausforderungen kommen auf diejenigen zu, die das Herz der Industrie bilden, aber oft am meisten benachteiligt sind: die Arbeiter*innen? Die NETZ Zeitschrift bietet Hintergrundtexte, Reportagen und Interviews zum Thema sowie nützliche Tipps für Verbraucher*innen - und sie ist wie immer ganz nah dran an Bangladesch.
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Zur neuesten Ausgabe der NETZ Zeitschrift "Zehn Jahre Rana Plaza" |
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Viele Fragen zur Textilindustrie - wir wollen drüber reden
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Zehn Jahre "Rana Plaza" und es gibt noch viel zu bereden: Wie hat sich die Textilindustrie seit dem Unglück entwickelt? Welche Handlungsmöglichkeiten haben Konsument*innen im globalen Norden und welche Rolle nimmt Bildung in diesem Zusammenhang ein? NETZ lädt ein zur Diskussionsrunde gemeinsam mit dem bangladeschischen Autor und Professor für Ethnologie Hasan Ashraf sowie Anna Cijevschi, Autorin des Bildungsmaterials zur Textilindustrie und ehrenamtliche Referentin für Globales Lernen bei NETZ. Bei der Online-Veranstaltung gibt es Eindrücke aus Bangladesch und die Möglicheit, viele Fragen rund um das Thema Textilindustrie zu stellen.
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Zehn Jahre "Rana Plaza": Alle Infos zur Online-Diskussion am 21. April |
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Die Machtverhältnisse beleuchten
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Vor allem die Gebäudesicherheit von Textilproduktionsstätten stand nach dem "Rana Plaza"-Unglück im Fokus. Eilig wurden entsprechend die Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit (Accord) und für Arbeitssicherheit (Alliance) beschlossen. In den Folgejahren haben die Akteur*innen die Abkommen teilweise erweitert und teilweise wieder aufgelöst. Doch was haben und hatten diese zu bedeuten? Wer stand dahinter? Und wie wirken sie bis heute nach? In einem Online-Workshop wollen wir das Thema vertiefen und die Machtverhältnisse im Kontext der internationalen Textilindustrie beleuchten.
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Weitere Infos und Anmeldung zum Online-Workshop am 26. April |
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Wir machen den Unterschied
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Die Probleme der globalisierten Textilindustrie hängen meist mit großen politischen Entscheidungen zusammen. Aber: Auch wir als einzelne Verbraucher*innen haben Einfluss und können etwas bewegen. Indem wir unseren Konsum hinterfragen oder gemeinsam mit anderen Bewusstsein schaffen, machen wir den Unterschied. Dafür bietet NETZ Bildungsmaterial und Unterstützung für Bildungsveranstaltungen und Workshops an. Die entsprechende NETZ Methodensammlung zur Textilindustrie beinhaltet globale Beispiele und Stimmen aus Bangladesch. Sie verdeutlicht, wie Fast Fashion hergestellt wird und erklärt, was wir für eine gerechtere Modewelt tun können. Auch NETZ-Referent*innen können Eure Veranstaltung zum Thema vor Ort unterstützen.
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Die NETZ Methodensammlung zum Thema Textilindustrie |
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Zwischen Fabrikalltag und Dorfleben
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Wenn es um die Textilbranche geht, hat man meist Arbeiter*innen vor Augen, die in einer großen Fabrik in der Stadt am Produktionstisch sitzen. Doch oft steht hinter den Betroffenen noch eine ganze Familie, die von dem Job abhängt. Renu Bala aus einer kleinen Siedlung im ländlichen Norden Bangladeschs und ihre Tochter berichten für NETZ aus ihrem Leben zwischen Fabrikalltag und Dorfleben. Sie beschreiben die großen Herausforderungen dieses Familienlebens, das beispielhaft für die häufige Binnenmigration in Bangladesch steht.
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Renu Balas Hoffnung auf ein sicheres Familieneinkommen |
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