Die Kraft des kleinen Anfangs

Dezember 2024
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"Das Senfkorn ist das kleinste von allen Samenkörnern. Ist es aber gesät, dann geht es auf und treibt große Zweige, sodass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können."

Liebe Freund*innen von NETZ,

kaum jemand kennt die Kraft eines kleinen Anfangs so gut wie Laboni Akter. Als sie in das NETZ-Projekt aufgenommen wurde, hatten sie und ihr Mann oft kein Einkommen und lebten mit ihrer Tochter auf engstem Raum. Klein schien zunächst der Samen der Hoffnung, den unsere Partnerorganisation säte: Sie brachten Laboni und andere Frauen zusammen und sprachen von Wegen aus der Armut. Die Hoffnung wurde größer, als die Frauen Tiere und Saatgut bekamen – und dazu das Wissen, wie diese wachsen können.

Jetzt steht Laboni Akter in ihrem gelben Senffeld und strahlt:


„Vor fünf Jahren konnte ich mir die Veränderungen, die ich jetzt erlebe, nicht vorstellen. Ich besitze Land, kann es mir leisten, meine Kinder zur Schule zu schicken. Es macht mich stolz, meiner Tochter zu geben, was sie braucht.“

Die Saat geht nicht nur für Labonis Familie auf, sondern für das ganze Dorf. Wie ein weitverzweigter Baum wirkt die Frauengruppe in die Gemeinschaft hinein und sorgt überall für Veränderungen. Die Frauen gründen Saatgut-Banken, pflanzen Bäume, organisieren Impfkampagnen für Vieh. Sie bringen die Verwaltung dazu, Wasserstellen einzurichten und geben Reis an Familien in Not aus.

Wie konnten die Frauen das Unvorstellbare möglich machen?

Laboni Akters Erfolg beim Senfanbau ist kein Zufall. In der trockenen Gegend gedeiht Senf besonders gut. Durch die Trainings unserer Partnerorganisation hat Laboni neue Techniken gelernt: Mittlerweile stellt sie ihr eigenes Senföl her. Sie nutzt es zu Hause und verdient an einem Markttag das zehnfache ihres früheren Tagelohns. Das Stroh und die ausgepressten Samenhülsen verarbeitet Laboni zu Futter für ihre Tiere.

Viele Frauen warten auf ihre Chance - und sei sie so klein wie ein Senfkorn.

Auf meiner Reise treffe ich Bandhoni Khalko. Der plötzliche Tod ihres Mannes vor zwei Jahren riss die Familie in den Abgrund. Ihr wissbegieriger Sohn kann nicht mehr regelmäßig zur Schule gehen.

Bandhoni hat zwar einen kleinen Gemüsegarten, aber in der Trockenzeit kaum Ertrag. „Das hier wächst ja höchstens einen Monat lang“, erklärt sie mir. „Da ich alles kaufen muss, reicht mein Tagelohn nicht – und oft habe ich wochenlang keine Arbeit.“

Während meines Gesprächs mit Bandhoni Khalko muss ich an Laboni Akter und ihr Senffeld denken. Ich bin zuversichtlich, dass auch Bandhoni in fünf Jahren ebenso ungläubig auf ihre heutige Situation zurückblicken wird.

Meine Bitte: Sät dieses Weihnachten einen Samen der Hoffnung – wir stellen sicher, dass er aufgehen wird.

Mit Eurer Unterstützung können Frauen wie Bandhoni in das Projekt „Ein Leben lang genug Reis“ aufgenommen werden und das Leben ihrer Familien entscheidend verändern. 135€ für Samen, Tiere und Trainings ermöglichen einer Familie den Weg aus der Armut.

Ich wünsche Euch und Euren Familien eine frohe Weihnachtszeit und ein schönes Fest.

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